BERUFLICHER WERDEGANG IM ÜBERBLICK
PERSÖNLICHE DATEN / WOHNORTE / AUSLANDSAUFENTHALTE
AUSBILDUNG
BERUFLICHER WERDEGANG IM EINZELNEN VOR 1990
BERUFLICHER WERDEGANG IM EINZELNEN NACH 1990:
1 – ARCHITEKTUR / GESTALTUNG / PR
2 – KULTUR / KULTURPOLITIK
3 – KUNST / LITERATUR
4 – BILDUNGSARBEIT UND WISSENSCHAFT
KUNDENLISTE ARCHITEKTUR / GESTALTUNG / PR
PUBLIKATIONSLISTE
ÖFFENTLICHE STIMMEN
ÖFFENTLICHE
STIMMEN 1991-2011
(AUSWAHL)
Iris Brennberger zur
Ausstellung in der Galerie Casa Mano, in: »Der
Tagesspiegel« vom
1. Oktober 1991
„28 abstrakte Bilder und vier Zeichnungen sind hier zu sehen,
Stimmungsbilder von schönen Sommertagen ebenso wie politisch
motivierte Arbeiten. (...) Zu Beginn zieht das
großflächige
Bild '1900' den Blick auf sich, im Keller beschließt 'Das
Ende
der Sowjetunion' die Ausstellung.“
June Carolyn Erlick:
»Knocking Down the Invisible Wall«, in New York
ARTnews Magazin, Oktober 1993
„(...), the innovative exhibition „Upheaval
– Chaos
and Hope“ also underlined Berlin’s provocative role
as a
stage for art, reminding visitors of the county’s Communist
and
Nazi past. It set out to expose layers of Germany’s recent
history with a three-building show that featured paintings and
sculptures by six East Germans, (...), three West Germans, the
disruptive pictures of art dealer and artist Roland Stelter among them
and noted Italian artist Emilio Vedova. (...) The exhibition began in
the cavernous building that once was Hitler’s air force
headquarters and is now the office in charge of privatizing former East
German state-owned industry. It continued in the Hackesche Hof, a
magnificent Jugendstil building (...). In the basement the art mixed
with hints of the room’s use as an air-raid shelter and a
smelly
1906 toilet. (...) Roland Stelter: (...) 'Berlin was an
artificial city before 1989. It was a simulation of capital, a
simulation of a city. Now the city is like a stage. It’s like
a
stage waiting for a performance.'“
Ulrich Roloff-Momin,
Senator für kulturelle Angelegenheit des
Landes Berlin, im »Grußwort« zum
Buchkatalog
»Umbruch – Chaos und Hoffnung«. Berlin
1993
„Es reicht nicht, auf bessere Zeiten zu warten. Wer mehr
will,
als die Eingemeindung von Ost-Berlin durch West-Berlin, muss sich
rühren. Mit Mitteln der Kunst und der Ausstellung bietet das
Projekt »Umbruch – Chaos und Hoffnung«
Anlass zum
Nachdenken über ein Stück deutscher Gegenwart und
Geschichte
an einem Ort, der Berlinischer nicht sein könnte
(...).“
»Gemälde
und Steinskulpturen von Roland Stelter«, in:
artery im Juni 1994
„Seine Arbeiten wirken beeinflusst von jenem amerikanischen
Geist des
Abstrakten Expressionismus, jener gezielten
klassisch-ästhetischen
Sprache in Verbindung mit jenem höchst subjektiven
psychologischen
Ausdruck. Gleichwohl drücken Stelters Arbeiten eine
eigentümliche alltägliche Gegenwärtigkeit
aus (...).“
Peter Herbstreuth in: Der
Tagesspiegel am 4. Juli 1994 „Roland Stelter (...) bearbeitet Marmorblöcke und
Blaustein
und bringt beide in fragile Balancen. Konstruktive Expressionismen
werden von der Idealvorstellung geleitet, die Steinfiguren
mögen
ihr Gewicht verlieren und für die Augen schweben.“
Dr. O. Josimovic-Alasevic
und Dr. K.-G. Fritsch, in:
»B-E-I-N-G«. co.don+ART, Berlin 1998
„In Diskussionen (...) über das Verhältnis
von
Naturwissenschaft und Kunst, insbesondere auch in Hinblick auf die
Biotechnologie, wurde eine gemeinsame Basis geschaffen für
eine
eigenständige Auseinandersetzung des Künstlers Roland
Stelter
zum Thema B-E-I-N-G, wie er es genannt hat, des
‚Wesens’
und des ‚Seins’ angesichts einer rasant sich
entwickelnden
Wissenschaft und Technologie (...). Anlässlich der Erweiterung
der
Firma (...) zum Center Europe (...) wird von Herrn
Ministerpräsident Stolpe die (...) Kunstausstellung B-E-I-N-G
von
Roland Stelter als künstlerische Rauminstallation im
Hightech-House eröffnet.“
Neue Osnabrücker
Zeitung zur
Großskulptur »Fragment des Regens« im
Januar 1998
„’Das Werk entwickelt Reichtum aus der Einfachheit,
indem
es behutsam die Dimensionen Raum und Zeit in Schwingung
versetzt’, erläutert der Vorsitzende des
Preisgerichts,
Professor Hartmut Girke von der Universität
Osnabrück.“
Hans-Jürgen
Fipp, Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück,
in: Katalog der Kunsthalle
Dominikanerkirche, 1999
„Die Skulptur ‚Fragment des Regens’ (...)
ist das
Ergebnis eines offenen zweistufigen Realisierungswettbewerbs (...),
für den sich neunundneunzig Künstler beworben hatten.
Die
Raumskulptur wurde von einer Jury zum einen aufgrund ihrer
bemerkenswerten Ikonographie ausgelobt und zum anderen, weil sie
besonders gut auf die städtebauliche Situation der Umgebung
eingeht und die Salzmarkthalle durch ihren wegzeichenhaften Charakter
als Stadtteilmittelpunkt akzentuiert.“
Tom Bullman in der der
Neuen Osnabrücker Zeitung zur
Großskulptur »Fragment des Regens«, am 8.
Mai 1999
„Die inhaltliche Verbindung von Antike und Moderne, das
Aufeinandertreffen von Natur und Hi-Tec sowie das Eingehen auf die
historischen Gegenbenheiten des Ortes sind durch die Auseinandersetzung
mit der Skulptur erfahrbar.“
LBG Presse Paris am 5.
Februar 2001
„(...) the Barometer Project symbolizes the idea of a future
Europe. It helps to overcome the traditional gaps between an Eastern
and Western Europe. In artistic means it creates an idea of
communication and unity.“
Berliner Morgenpost am
27. März 2001
„Die Ausstellung (...) »Mythos.Moskau«
zeigt
Stadtlandschaften, bei denen nicht die Sehenswürdigkeiten der
russischen Metropole im Vordergrund stehen, sondern ihre
Atmosphäre. ‚Ich habe das Moskau, das ich liebe,
fotografiert, sagt er.“
Simone Reber:
»Galerie Rundgang« für Radio Kultur von
SFB und ORB zur Fotoausstellung »Mythos. Moskau«
von Roland
Stelter in der Galerie Blickensdorf Berlin, am 24.4.2001
„Am schönsten die Aufnahmen eines Hotelzimmers mit
weinroter
Samtdecke über dem Bett und Jugendstillampe, als sei die Zeit
stehengeblieben. Roland Stelter macht Handabzüge, bei denen
die
Farben sehr weich, sehr schmeichelnd, sehr nah an der Malerei
gelingen.“
Olga Aliseichyk im
Interview mit Roland Stelter »Der melancholische Mythos von
Moskau« für Russkij Berlin am 30.4.2001
„Um die Wahrheit zu sagen, es hat mich erstaunt, dass die von
Ihnen ausgestellten Fotos sich so weit vom Klischee der russischen
Hauptstadt gelöst hatten: Die Obdachlosen in den
Übergängen, die Neuen Russen, die sich selbst
verkaufenden
Kinder –. Auf den Fotos von Ihnen wurde das lyrische Moskau
gezeigt: Leninskij Prospekt morgens noch ohne Menschen, der Gorkij Park
in der Melancholie des Herbstes, die Universität, die im Nebel
schwimmt.“
Karen E. Till.
‚The New Berlin. Memory, Politics, Place’.
University of Minnesota Press. Minneapolis 2005
„At a public hearing sponsored by the Academy of Arts about
the
future of the Martin Gropius Bau in 1983, Roland Stelter recalled
standing in front of the rubble of the former Gestapo building after
the war as a child. Only later did he find out what had actually
happened in that building. He stated that, one cannot so easily, when
one speaks about a Museum of German History, move away [from the
reality of] where this Gropius-Bau stands: namely, right next to the
prison cells where witnesses were persecuted during this time, many of
whom are still living.’
Stelter’s personal memories indicate a sense of belated guilt
after learning about the violence of this place and his anger about
contemporary proposals for museums that might continue to silence this
landscape and the memory of those who suffered. At this site, activists
felt the need to honor their memory; they also wanted to research the
National Socialist history of the area, and document the postwar
erasures that resulted in a contemporary landscape of abandoned
fields.“
Tanja Hellwig:
»Sex und Politik im Kalten Krieg«, über
den Roman »Leons Bruder« in: Südkurier am
28. Juni
2005
„Eine rasante Chronik, die den Prozess des Schreibens ebenso
thematisiert, wie sie die Synapsen zwischen Privatem und Politischem
zum Glühen bringt. Die Verwebung der Ebenen gelingt Stelter
(...).“
»SARTRE
SPECIAL« Madame 6/2005
„In ‚Die Wörter’ (1964)
zelebriert Sartre
ziemlich nervend und radikal-selbstgefällig sein einzigartiges
Ich. Der Berliner Maler, Bildhauer und Fotograf Roland Stelter schickt
in (...) ‚Leons Bruder’ (...) seinen Helden 40
Jahre
später ebenfalls durch ein Europa im fiebrigen Umbruch. Da
geht es
um Business, Sex, Crime, Rock’n’Roll und den
verzweifelten
Versuch, im Nichts seine Würde und Träume zu
finden.“
Aus dem Pressetext des
Rotbuch Verlags zum Roman »Leons
Bruder«, 2005
„Das Buch basiert auf Tausenden von Seiten detaillierter
Aufzeichnungen, die der Autor nach dem Fall der Mauer in Deutschland,
Frankreich, Russland und den USA anfertigte. Als Roman stellt er eine
virtuose Mischung aus erzählendem Text, lyrischer Form, Zitat
und
Essay dar.“
Hanno Depner im Katalog
des 5. Internationalen Literaturfestivals,
Berlin 2005
„’Leons Bruder. Roman einer Zeitenwende
(2005)’
erzählt die Lebensgeschichte eines zwischen Amerika,
Deutschland,
Frankreich und Russland rastlos umherreisenden Künstlers und
entwirft dabei ein komplexes Geschichtspanorama der zweiten
Hälfte
des Zwanzigsten Jahrhunderts.“
Jörg
Schönmetzler, Kulturreferent des Landkreises Rosenheim
in seiner Rede zur Weihnachtsausstellung der »Galerie des
Kunst
und Kultur zu Hohenaschau e.V.«, 2008
„Ich bin ganz leise geneigt, bei ihm von
mörderischer
Ästhetik zu sprechen. Denn was er veranstaltet sind Bilder,
die
fast immer etwas anderes erzählen, als sie zunächst
zeigen.
Zum Beispiel der scheinbar makellos unberührte herbstliche
Laubwald, bei dem man fünfmal hinschauen muss, bis man
bemerkt,
dass zwei der Bäume in Wahrheit Laternenpfähle sind;
und man
sich (...) in Moskau befindet. (...) Und wenn auf dem bis zur
Unkenntlichkeit verschlissenen, vielleicht irgend einmal
olivgrünen Samt einer Pariser Sofa-Nische das
unverändert
frische, leuchtende Portrait einer Rokoko-Dame hängt, bekommt
das
Zeitgefüge selber Risse (...). “
Karen Grunow.
»Maria Zhuk, die Ravensbrück und Sachsenhausen
überlebte, erzählte von ihrem Leben«, in:
»Die
Märkische Allgemeine Zeitung«. 20.09.2010
„Sie (...)
sagt Babuschka, wenn sie von ihrer Oma, von Maria Zhuk, spricht. Soviel
Zärtlichkeit liegt in diesem einen Wort, Zuneigung, die sofort
für jeden sichtbar wird, der den zum Ausstellungs- und
Lesungsraum
umfunktionierten Lagerraum (...) betritt. Denn das erste der Fotos von
Roland Stelter zeigt die kleine, heute 86-jährige Maria Zhuk,
mit
Kopftuch und Schürze, mit ihrer großen Enkeltochter
Yanina
Lazarenko, die sich ihr liebevoll lächelnd entgegenneigt. Ein
(...) Foto, das im (...) im ukrainischen Begatsch entstanden ist. Hier
hatte sie kürzlich (...) Roland Stelter (...) besucht, um sich
Maria Zhuks Lebensgeschichte erzählen zu lassen. Binnen
weniger
Wochen ist nun eine Ausstellung entstanden, die am Wochenende im Rahmen
des zehnten internationalen Literaturfestivals Berlin mit einem sehr
gut besuchten Gesprächsnachmittag stattfand.“
Julia Brodauf.
»Frau Zhuk und ihre Enkelin«, in:
Zeitschrift »Junge Kunst«, Nr. 86, Juni 2011
„Es entstand eine Serie leiser Porträts (...) der
Frauen, der
Landschaften und Städte. Sommerlich lichtdurchflutete Bilder,
die geradezu beiläufig wirken, aus denen das vergangene und
aktuelle Leid erst auf den zweiten und dritten Blick spricht. (...)
Roland Stelter hat eine Bildsprache gewählt, die
dokumentierend,
aber nicht journalistisch ist. (...) Die Arbeit reit sich ein in sein
Gesamtwerk in den unterschiedlichen künstlerischen Medien
(...),
das über weite Strecken stark abstrakt geprägt war
und ist.
Psychologische Elemente wie starke Mimik oder Gestik belässt
er
größtenteils im Hintergrund, setzt dafür
auf eine
stringent ausgearbeitete Komposition und setzt auf eine lyrische
Interpretation des halb Verborgenen."
Bogdan Gulyay: »Auf der Grünen Bühne – Foto aus Deutschland mit Speck in Schokolade und Balalaika«, in: ukrainisches Online-Magazin »Gorod.cn.ua – Tschernigow-Portal«. http://www.gorod.cn.ua/news/gorod-i-region/57171-na-zelenii-sceni-foto-z-nimechchini-pid-salo-v-shokoladi-z-balalaikoyu.html#ad-image-3 – 10. August 2014 um 10.32 h
„‚Die Ausstellung dieses bekannten Fotografen aus Deutschland bei uns in Tschernigow, im Rahmen der Grünen Bühne’ – denke ich mir, (...). Wie kam er hier in diesen von den Göttern vergessenen (...) ukrainischen Ort.’ Noch mehr war ich erstaunt, als ich ein paar Minuten später die Landschaften, Interieurs und Menschen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Ukraine, Belarus und Russland angeschaut habe und meine alte Bekannte aus Tschernigow, Yanina, sehe. Was für eine Überraschung! Meine Landsmännin als Portrait des ausländischen Gastes. Interessant... Der ausländische Fotograf (...)[sagt:] Ich bin ein Fotograf, ein Maler, Bildhauer, und ich schreibe auch Romane. In Tschernigow habe ich eine Freundin, die ich früher in Berlin und Moskau getroffen habe. Sie hat eine Großmutter, die mehr als achtzig ist. Während des Krieges wurde sie nach Deutschland deportiert, sie hat verschiedene Konzentrationslager überlebt. Wir haben ein Programm geschaffen und ermöglicht, dass die Großmutter nach Berlin kommen konnte, um über ihr Leben zu erzählen. Da gab es ein Interview, einen Film, eine große Fotoausstellung – ein sehr bewegendes Ereignis. Das war eigentlich der Grund, weshalb ich zum ersten Mal nach Tschernigow kam. Meine Fotoausstellung hier ist ein Teil meines großen Projekts »Mein Europa«. Ich habe viele Orte in Europa besucht, hab dort gelebt, Freundschaften mit Leuten geschlossen und fotografiert. Ich habe ein Portrait von Europa mit subjektiven Bildern geschaffen, das im Vergleich der subjektiven Eindrücke Objektivität gewinnt.“
Krikor Amirzayan. »Un mémorial dédié au pasteur Johannes Lepsius dans la cour de son musée à Potsdam (Allemagne), in: Nouvelles Arménie Magazine, 3. Mai 2015, und in: info-evangelique.fr (http://www.infochretiene.com), zitiert am 4. Mai 2015
„Le 28 avril, dans la cour de la maison-musée Johannes Lespsius à Potsdam (Allemagne) fut inauguré un mémorial, œuvre du sculpteur allemand Roland Stelter, (...) De nombreuses personnalités étaient présentes à la cérémonie inaugurale. Parmi ces dernières Jan Jacobs le maire de Potsdam, le directeur du musée «Johannes Lepsius», Rolf Hosfeld ainsi qu’Achot Sempadian, l’ambassadeur d’Arménie en Allemagne.“
Focus Online. http://www.focus.de/regional/potsdam/geschichte-stele-fuer-armeninen-mahner-johannes-lepsius – 28.04.2015 um 16.45 h »Stele für Armenien-Mahner Johannes Lepsius enthüllt«
„Eine neue Stele erinnert in Potsdam an den Theologen Johannes Lepsius (... ). Ministerin Sabine Kunst (SPD) mahnte, Zivilcourage fange bei jedem Einzelnen an... Die Vertreibungen und Massaker seien durch das Dulden und Wegschauen der damaligen deutschen Reichsregierung begünstigt worden.“
Jan Jacobs, Oberbürgermeister von Potsdam in seiner Rede zur Einweihung der Skulptur »Zivilcourage« von Roland Stelter am 28.4.2015, Pressemitteilung der Stadt Potsdam vom 28.04.2015, veröffentlich auf der offizielle Website der Stadt Potsdam im April/Mai 2015
„Die Marmorstele „Zivilcourage“ von Roland Stelter symbolisiert das durch Johannes Lepsius beispielhaft gelebte zivilgesellschaftliche Engagement gegen Völkermord und Kriegsverbrechen. (...) Die künstlerische Bearbeitung des Carrara-Marmors, aus der berühmten italienischen Region Massa-Carrara, dient bei dieser Stele nicht wie so oft als Bildträger, sondern die Materialität an sich wird hier als gestalterisches Element genutzt. Sie dient dabei der Versinnbildlichung des Gedankens der »Zivilcourage«, ohne dessen mutige Realisierung durch den Einzelnen freiheitliches Leben nicht bestehen kann. (...) Ganz der bildhauerischen Tradition entsprechend, steht diese Marmorstele für die Dauerhaftigkeit der bildenden Kunst: hier im Besonderen auch für die Dauerhaftigkeit im Gedenken an etwas Besonderes; das nie zu vergessene zivile Engagement eines Einzelnen für ein ganzes Volk. Ein globales Thema, dass uns durch den kritischen Gestus der Kunst hier wieder vor Augen geführt wird.“
Isabel Fannrich-Lautenschläger. »Mit Blessuren durchs Leben«, in »Postdamer Neueste Nachrichten«. 29.04.2015
„Der weiße Marmorstein offenbart, teils glattgeschliffen, teils durch Hammer und Sichel schraffiert und wie geschuppt, einen ‚gebrochenen Charakter’ (... ) Als Lepsius mitten im Krieg nach Istanbul reiste und 1916 gegen den Widerstand der Reichsregierung seinen „Bericht über die Lage des Armenischen Volkes in der Türkei“ verfasste, reagierte die Militärzensur mit einem Verbot. Kurzerhand veröffentlichte Lepsius selber 20.500 Exemplare, musste aber aufgrund eines Publikationsverbotes bis zum Kriegsende ins holländische Exil. ‚Für einen Vater von zwölf Kindern war das eine existenziell extrem riskante Situation’, betont Hosfeld. ‚Ich finde die Stele von Roland Stelter deshalb so beeindruckend, weil sie zeigt, dass es keinem Menschen – bei aller Geradlinigkeit – gelingt, ohne Blessuren durchs Leben zu gehen.’“
Stephan Laude »Ehrung eines Couragierten. Marmorstele erinnert an den Menschenrechtler Johannes Lepsius«, in: Märkische Allgemeine Zeitung. 29.04.2015
„Die Quelle seiner Arbeiten liege immer im Politischen, sagte Stelter bei der Enthüllung. Auf bildliche Darstellungen hat er verzichtet. (...) Die Stele dient der Erinnerung. Sie richtet sich aber auch, wie der wissenschaftliche Leiter des Lepsiushauses, Rolf Hosfeld sagte, an die Zukunft. (...) Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte, mit der (...) Stele werde es möglich, den Standort Lepsiushaus noch mehr als bisher als Ort des Gedenkens, aber auch als Ort der Diskussion und Auseinandersetzung zu erleben.“